Tag 10: Rund um Kapstadt: Stellenbosch
Wer kennt sie nicht, Namen wie Stellenbosch, Paarl, Nederburg oder Franschhoek, die Wahrzeichen des südafrikanischen Weinbaus. Heute sind sie an der Reihe. Zunächst geht es nach
Stellenbosch, mit gut 60.000 Einwohner ist sie laut Aussage vieler die schönste Stadt in Südafrika. Hier gibt es sehr viel Grün, die Lage in der Kapprovinz ist herrlich, und der Baustil der kapholländischen Häuser
hat auch was an sich.
Zu allem Überfluss liegt sie noch in einem großen Weinbaugebiet. Der Wein wird hier seit dem 17. Jahrhundert angebaut, damals zur Versorgung der Schiffe, die in Kapstadt auf ihrer Fahrt nach
Indien haltmachten. Teile der Stadt sind zu einem Freilichtmuseum, dem Dorp Museum, zusammengefasst, mit Häusern aus ganz unterschiedlichen Epochen.
In einem Weinbaugebiet darf natürlich eine Weinprobe nicht fehlen. Der Ablauf und die Qualität ist wie bei uns in Deutschland. Vom Garten des Weinguts (den Namen muss man nicht immer
verraten) bieten sich ein herrlicher Ausblick auf die umgebenden Berge.
Weiter geht es nach Gut Boschendal, es gilt als schönstes kapholländisches Haus von Südafrika mit einer wunderbaren Gartenanlage und Baumalleen. In Kapstadt wieder zurück, verbringen wir den
Rest des Tages an der Waterfront.
Tag 11: Rund um Kapstadt: Kaphalbinsel
Nach dem Frühstück steht ein Besuch des Botanischen Garten in Kirstenbosch in der Nähe von Kapstadt an.
Wenn man bedenkt, das allein in dem kleinen Bereich um Kapstadt herum mehr als 65000 verschiedene Pflanzenarten ihre Heimat haben, kann man sich vorstellen, wie groß im Botanischen Garten
die Pflanzenvielfalt sein wird. Manch öffentliche Gartenschau in Mitteleuropa gleicht im Vergleich zu hier einer Balkonkübelpflanzenschau (vielleicht etwas übertrieben).
Nächster Tagesordnungspunkt ist Gut Constanzia, gefolgt von der Hout Bay auf der Rückseite des Tafelbergs (noch mal eine Ecke um die Camps Bay herum, man verliert hier schnell den
Überblick). Hier besteigen wir ein kleines Boot, um die vor der Bay gelegenen Seehund- bzw. -löwenkolonie (so genau kenne ich mich da nicht aus) einen Besuch abzustatten.
Zu den wohl bekanntesten Küstenstraßen der Welt gehört der Chapmans Peak Drive, der von der Hout Bay aus hinaus zum “Kap” führt. Vom Drive bietet sich ein herrlicher Ausblick auf
die Hout Bay und den Sentinel, der den “Einfahrtsberg” der Bay darstellt.
Kaum angekommen im Kapnationalpark, in dem das Kap liegt, erkennt man die hier schier unendliche Pflanzenvielfalt. Das Kap selbst unterteilt sich in zwei Bereiche, dem Kap der Guten Hoffnung
und der Kapspitze, beides für sich markante Felsformationen und ca. 2km voneinander entfernt. An der Kapspitze ist auch die Grenze zwischen dem 16°C kalten Atlantikwasser und dem gut 25°C warmen Wasser des Indischen
Ozeans.
Nach einer ausgiebigen Wanderung, dem Wanderweg von der Kapspitze zum Kap, müssen wir diesen herrlichen Platz wieder verlassen.
Der Name „Kap der Guten Hoffnung“ kommt nicht von der hier meist stürmischen See, sondern von der Aussage des portugiesischen Königs von 1488 als Bartolomeu Diaz dieses Kap zur
Erforschung eines Seefahrtweges nach Indien als Erster umrundete, und er sagte: “Jetzt haben wir wieder gute Hoffnung, am Handel mit Indien zu verdienen“. Das Kap ist nicht, wie oft irrtümlich berichtet,
der südlichste Punkt von Afrika, dieser liegt etwa 140km entfernt am Cape Agulhas.
Weiter geht es zur False Bay in Richtung Simonstown und Muizenberg. Der Name “False Bay” kommt von selbigem Bartolomeu Diaz, der im 15. Jahrhundert nach der
Kapumrundung und der Umkehr seiner Schiffe in Mossel Bay (seine Mannschaft meuterte) ein Kap zu früh abgebogen war und mitten in der “Falschen Bucht”, der False Bay, gelandet war. In der Bay gibt es eine
ansehnliche Pinguinkolonie, im südafrikanischen Winter sind hier auch Wale zu sehen. Anschließend führt die Strecke wieder zurück nach Kapstadt.
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