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21.06 / Tag 7: Jeepfahrt Skardu - Askole Auch wenn die eigentliche Fahrtstrecke zum Startpunkt der Tour kaum mehr als 150km beträgt, die Fahrt nach Askole dauert wegen der eher bescheidenen Pistenbeschaffenheit trotzdem immer 5 bis 7 Stunden. Wir starten um 6:30 Uhr von unserem Hotel aus mit drei Jeeps, einer mit uns Vieren und dazu mit viel Gepäck, einer mit den zwei Norwegern und den Guides und viel Gepäck und ein Jeep mit all den Trägern und noch gaaaaanz viel Ausrüstung. Zunächst führt die Strecke in Richtung Osten zur außerhalb von Skardu gelegenen nächsten Brücke über den Indus, hier findet auch wieder eine Fahrzeugkontrolle statt und es werden unsere Namen in ein Buch notiert. Im Ort Shigar legen wir eine kleine Raucherpause ein, denn nicht wenige aus unserer Begleitmannschaft sind Raucher. Die nächste Raucherpause steht dann am Haus der Eltern von unserem Guide Hamid an. Guide Hamid stammt aus Shigar, Guide Mussa aus Satpara, und dieser Unterschied ist manchmal fast so problematisch wie in NRW links- und rechtsrheinisch. An einem Militärposten in der Nähe von Dassu müssen wir nochmals mit dem Pass persönlich im “Wachgebäude” antreten. Nach mehreren Stunden Fahrzeit legen wir einen Stopp ein zum Mittagessen in einem Restaurant unmittelbar an der inzwischen nur noch aus Sand und Schotter bestehenden Piste. Kaum sind wir beim Mittagessen angekommen, beginnt es auch zu regnen. Während der Weiterfahrt nach dem Essen startet der abenteuerlichere Teil der heutigen Anfahrt. Aus einem besseren Feldweg wird jetzt eine Piste unmittelbar neben oder über dem Braldu, dem Entwässerungsfluss des Baltoro-Gletschers. Die Piste kaum breiter wie ein Jeep und dort platziert, wo gerade Platz ist. An manchen Stellen werden auch Straßenausbesserungsarbeiten ohne den Einsatz von Maschinen unternommen, Menschenhände verteilen die Steine. Pakistanische Straßenbaustelle Der Jeep der Begleitmannschaft Über den Braldu-Fluss gibt es auch Hängebrücken für Kraftfahrzeuge. Der Fluß ist meist zu reißend und oft zu tief, um ihn per Kraftfahrzeug durch eine Furt zu queren.
"Über diese Brücken musst Du fahren ..." - die Löcher im Fels im Hintergrund sind Sprenglöcher zum Abbau von Edelstein aus dem Felsen Ohne unüberbrückbare Hindernisse auf der weiteren Wegstrecke, an einem sehr sandigen Hang müssen wir alle aus Gründen der eigenen Sicherheit aus dem Jeep absteigen, geht es immer weiter. Gerade die letzten Kilometer auf unserer Fahrt gestalten sich dann sehr spannend und abwechslungsreich, Rauf und Runter, Spitzkehren, Allrad rein und raus, ... . Wir kommen aber zeitig und wohlbehalten kurz nach 14 Uhr im Ort Askole an. Der Ort Askole, ein grüner Fleck oberhalb eines fast schon canyonartigen Flußtales des Braldu. Auf der anderen Seite des Braldu-Flusses befindet sich auf Höhe des Ortes Askole der fast schon “legendäre” Ort Korphe, weltweit bekannt aus Greg Mortensons Bestsellerroman “Three cups of tea”. In Askole endet die Piste und zugleich auch die letzte Außenstelle der Zivilisation. Vom Parkplatz der Jeeps sind es nur noch wenige Meter bis zu unseren heutigen Zeltplatz, der sich etwas erhöht in einem weitläufigen Garten hinter dem Gebäude befindet. Dorthin führt eine wenige Stufen hohe Treppe. Nur bei der letzten Stufe der Treppe verschätze ich mich etwas mit der Stufenhöhe. Irgendwie hat die Stufe jetzt zwei Zentimeter mehr Höhe als von mir geplant und ich schlage mit voller Wucht mit meinem rechten Großzeh gegen die Stufe und falle als Folge voll auf die eigene Schnauze. Die letzte Treppenstufe vor dem Trek (rot markiert) - einmal in der Höhe um 2cm verschätzt und das Übel nimmt seinen Lauf Jetzt rächt es sich, dass ich während der Jeepfahrt und bis jetzt nur meine Einfachschuhe ohne “Zehenschutz” getragen habe: Als Folge bekommt natürlich der Großzeh am “verunglückten” rechten Bein und hier v.a. der Zehnagel die ganze “Ladung” ab. Der Schmerz dazu ist schon einmal nicht von schlechten Eltern. Ich denke mir nur noch: in zwei bis 3 Wochen geht der Nagel dann ab, Hauptsache er fängt jetzt oder in den nächsten Tagen nicht mit dem “Pumpen” an. Nur der weitere Verlauf der Geschichte dazu wird mich dazu eines Anderen belehren. Damit sind wir auf der Tour nun schon mindestens zwei Fußinvalide. Inna hat sich vor kaum drei Wochen die kleine Zeh gebrochen und war seither noch nicht mit wirklich festem Schuhwerk unterwegs. Sie kann auch noch nicht einschätzen, mit wieviel Schmerzen das Laufen in Bergschuhen in den nächsten Tagen verbunden sein wird. Auch ich habe noch keine Ahnung davon, wie bei mir die Rückmeldungen des malträtierten Großzeh in den nächsten Tagen ausfallen werden. Nach dem Bezug unserer Zelte besuchen wir noch das kleine Museum im Ort Askole, wobei es zu finden schon nicht einmal einfach ist. Das Museum ist in einem alten Haus untergebracht und zeigt die örtlichen Gegebenheiten, die täglichen Lebengegenstände, Küchenwerkzeuge, Arbeitswerkzeuge oder auch Dinge für die Jagd, darunter z.B. auch ein altes hölzernes Gewehr. Kaum zu glauben, dass die Menschen in den kalten Wintern fast die ganze Zeit in den Kellern ihrer Gebäude verbringen (müssen). Abends gibt es die erste Campingküche für uns Sechs in einem extra Esszelt. Als Essen gibt es Suppe, eine Hauptspeise und einen Nachtisch, gekocht von der Begleitmannschaft in einem separaten Kochzelt. 22.06 / Tag 8: Askole - Jhola (3145m ü.NN) Heute starten wir mit der ersten Trekkingetappe. Der Höhenunterschied zwischen Askole und dem Ziel in Jhola sind kaum 100m, aber es sind mehr als 20km Wegstrecke bis dorthin und die heutige Etappe ist berüchtigt für ihre hohen Temperaturen, v.a. wenn dann auch noch blauer Himmel und zusätzlich kein Wind vorherrscht. Heute morgen um 7 Uhr sind schon jetzt die letzten Wolken am Himmel zu sehen, am Vortag war es ja noch sehr diesig und nach dem gestrigen Abendessen war es auch noch etwas regnerisch. Heute dürfte es somit untertags sehr warm werden, manche sprechen bei solchen Bedingungen von Temperaturen über 40°C. Eine grüne Oase rund um Askole Blick zurück ins Grüne, links Korphe, rechts Askole und dazwischen der reißerische Braldufluss Wir starten all gemeinsam in ein zunächst leicht abfallendes Tal oberhalb des Braldu Flusses. Eine letzte offizielle Registrierungsaufgabe am Posten der Nationalparkbehörde CKNP zwecks Trekking gibt es schon nach kaum einer Stunde Wanderung zu erledigen, dann kann das Trekking beginnen. Während der Vorbereitung auf die Tour habe ich und auch Inna Greg Mortensons Weltbestsellerbuch “Three cups of tea” (“Drei Tassen Tee”) und Jon Krakauers Gegendarstellung dazu “Three cups of deceit” (Zitat von mir: “Endlich mal ein Krakauer mit kaum 100 Seiten!”) gelesen. Nun fragen wir uns natürlich, wie die Gegend denn hier so ausschauen muss, dass man sich so sehr hier verlaufen kann. Mortenson wollte in seinem Buch vom K2 kommend zurück nach Askole und landete im Ort Korphe auf der anderen Seite des wilden Braldu Flusses, ohne seinen Irrtum zu bemerken. Auf diese Gegebenheit baut dann seine ganze Geschichte auf. Nach etwa zwei Stunden Gesamtlaufzeit gilt es die Hängebrücke über dem Braldu-Fluss zu meistern. Schon zuvor und auch jetzt führt die Strecke in einem stetigen Auf und Ab über unterschiedlichste Bodenbeschaffenheiten. Mal feinster Wüstensand, dann Monsterkieselsteine, dann ein mitten in den Felsen gesprengter Weg, manchmal an Dornenbüschen vorbei und noch viele andere Unannehmlichkeiten, nie langweilig werdend. Manchmal ist der Weg nur eine Sandbank neben dem Braldufluss, dann wieder wie ein Adlerhorst hoch über dem Fluss, dessen wild fließende Wassermassen einfach nur arschkalt zu sein scheinen. Träger und Guide bei einer Pause Am Braldufluss Mittagsrast machen wir im Camp Korophon am Abzweig nach Norden in Richtung des Biafo-Gletscher. Unter gleichen Bedingungen wie schon vormittags verläuft die Strecke nach der Rast weiter. Durch eine Neuanlegung, der Begriff Sprengung wäre hier angebrachter, der Wegstrecke parallel zum Fluß Dumordo wenige Meter oberhalb des Flussbetts erspart man sich den früheren Hochweg weiter oberhalb. Erst ein stückweit flussaufwärts am Dumordo gibt es eine Hängebrücke über den Fluss. Bis ins Jahr 1999 war an dieser Stelle nur ein Seil mit einer Kiste darunter über den Dumordo Fluß gespannt. Im weiteren Verlauf der geplanten Tour werden wir dieses Flusstal weiter folgen, um dann nach nochmals ein paar Tagen am Fuße des Ogre zu versuchen, den Sim La Pass in Richtung Snowlake zu queren. Unser Tagesziel Jhola haben wir auf der anderen Flussseite schon lange hinter uns gelassen. Nach Querung der Hängebrücke geht es auf der gegenüberliegenden Flussseite wieder zurück in Richtung Süden in Richtung unseres Tagesziels. Unweit von Jhola am Dumordofluss - der Weg in Stein gemeißelt; Im Tal flussaufwärts wird es später in Richtung Sim La gehen Um nicht unnötig viel Gepäck on tour zu haben, habe ich mich für die Tour auf zwei Paar Schuhe beschränkt und die Teva-Sandalen zuhause gelassen. Dafür als Ersatz kleine leichte Kayakschuhe dabei für Wasserquerungen und als Teva -Ersatz. Diese Schuhe sind leichter und flexibler im Vergleich zu den Tevas. Als zweites Paar sind es dann schwere Bergstiefel geeignet für Automatiksteigeisen (für Insider: Kat. D-Stiefel). Eine Variante aus Kajakschuhe, einfachere Trekkingschuhe (Kat. B/C oder C) und Schalenbergschuhe für Sim La und Snowlake habe ich aus Gewichtsgründen im Vorfeld der Tour schon verworfen gehabt. Es sind dann nur Schuhwerk mit zusammen 2,8kg anstatt von 5,3kg. Mir war schon vor der Tour bekannt, dass die schweren Bergstiefel nicht unbedingt dazu da sind, dass man “Strecke macht”, d.h. ebene Strecken möglichst schnell zu erledigen. Aber anscheinend hat mich die ungewohnte Größe der Gruppe dazu verleitet, immer größere Schritte zu machen, welche noch gut für die Beine in den Schuhen wären. So kündigen sich für mich schon an beiden Fersen wahrscheinliche Blasen an. Die Ankunft im Camp Jhola schon um 15 Uhr ist ein weiteres Anzeichen einer zu hohen Geschwindigkeit. Nach einem Willkommenstee der Küchencrew Camp schaue ich mir dann die Bescherung an den beiden Fersen an, die zwei Blasen an den beiden Fersen sind deutlich zu erkennen. Die ersten Blasen für mich mit Bergstiefel, ich hätte doch genügend Zeit für eine langsamere Geschwindigkeit gehabt! Für die Behandlung der Blasen habe ich ja genügend Equipment dabei, aber mich ärgert es, dass ich jetzt wochenlang eine Reizstelle am Fuß habe und jetzt dann dort hoffentlich nicht zu einer suboptimalen Schonhaltung tendiere. Jhola - Blick auf den “Mädchenfinger” (in Pakistan ein anderes Wort für den ausgestreckten Mittelfinger) bzw. den Bakhor Das 5815m ü.NN Zum heutigen Abend hin wird es sehr windig, trotz dunkler Wolken am Himmel bleibt ein Regenschauer aber aus. Inzwischen haben wir auch die Größe unserer kompletten Begleitmannschaft erfahren. Für die erste Woche und 6 TrekkerInnen sind es: 22 Träger - 6 Maultiere mit 3 Treibern - 1 Sirdar für die Träger - 1 Guide für die Restgruppe und einen Guide für unsere Gruppe - 1 Koch, 1 Hilfskoch, 1 Küchenhelfer - 1 HAP (High-Altitude-Porter) für den Pastore Peak - mehrere lebende Hühner - ein Ziegenbock. 23.06 / Tag 9: Jhola - Paiju (3400m ü.NN) Heute sind es bis zum Tagesziel nur 250 Höhenmeter mehr als die Höhenlage hier in Jhola, aber sicherlich wieder im steten Auf-und-Ab. Erst nach dem Camp Paiju wird es dann in den Folgetagen auf der Wegstrecke direkt auf den Gletscher gehen. Wie Gestern starten wir auch heute schon wieder vor 7 Uhr morgens. Auch wenn ich mich beim Gehen mit der Schrittlänge zurückhalte, die Blasen bzw. die heutigen Hinterlassenschaften selbiger an den Fersen sind bei jedem Schritt deutlich vernehmbar. Da heute wieder fast nur ein blauer Himmel vorherrscht, dürften auch die Tagestemperaturen wieder sehr hoch und nicht unbedingt leicht verträglich werden. Auch der eigene Wasserverbrauch dürfte massiv ansteigen zum Vortag. Für die Zeit bis zum Mittagessen habe ich 2,5l Wasser dabei und ich muss schon fast die Mengen rationieren, damit sie ausreichen. Mittagsrast machen wir im Camp Bardumal. Da es dort auch Hütten aus Stein gibt, benützen wir diese Behausung zur Flucht vor der sengenden Sonne beim Mittagessen. Das Mittagessen ist wie auch schon Gestern schon ablaufbedingt eher einfach gehalten: Nudelsuppe, Schmelzkäse, Kräcker, Instantsaft oder Tee und Knabbereien. Unweit nach dem Camp Bardumal in Richtung Osten laufend besteht auch die erste Möglichkeit einen Achttausender des Kakrakorums zu Gesicht zu bekommen, ohne Wolke ist der mehr als 60km entfernte und 8051m hohe Broad Peak bei fast wolkenlosen Himmel zu sehen. "Sicherheitsfoto" unweit dem Mittagscamp Bardumal: Wer weiß, ob man den Broad Peak (8051m - im Bild hinten) später wieder ohne Wolken sieht
Broad Peak (8051m) Schon vor der Mittagsrast war die Hitze kaum noch erträglich, aber nach dem Mittagessen wird es beim Wandern fast noch unerträglicher, von 40°C sind wir nicht mehr weit entfernt und es geht kein Wind. So wird der Weg weiter bis Paiju eine sehr zähe bzw. langsame Angelegenheit mit vielen Pausen werden. Unweit von Paiju - im Hintergrund die ersten “zackigen” Berge (Trango Towers), in Bildmitte im Hintergrund vor den Bergen, die grüne Oase Paiju - im Bild kaum zu erkennen in den Wolken der 8611m hohe K2 Unweit von Paiju - Ausschnitt aus den vorherigen Bild, der 8611m hohe K2, etwa 60km vom Fotostandpunkt entfernt Es zieht sich sehr lange hin, bis ich um 15:30 Uhr in der grünen Oase des Camp Paiju, etwa 50 Höhenmeter über dem Braldu-Flusstal liegend, eintreffe. Dort angekommen, sehe ich dann nach dem Ausziehen der Bergstiefel die Bescherung. Das verwendete Blasenpflaster an den Fersen vom Platzhirschen für Blasenpflaster hat sich verselbstständigt. Eine an schmierigen Analogkäse erinnernde Masse hat sich in der Socke verteilt und es schaut irgendwie ekelig aus. Wenn das jetzt jeden Tag so weitergeht, na bravo. Wie schon im Camp Jhola, so gibt es auch im Camp Paiju mehr als menschgroße Boxen, die entweder eine Toilette enthalten (Sitz oder Steh) oder als Duschkabine benützt werden können. Alle “Kabinen” natürlich ohne Wasseranschluss, sein Wasser muss man selbst mitbringen. All diese Anlagen(auch später noch im Camp Urdukas) wurden vor Jahren zur Jubiläumssaison 2004 errichtet, da die sanitären Zustände in den Camps bis damals im wahrsten Sinne des Wortes bis zum Himmel gestunken haben. Man sollte aber bedenken, dass in heutigen Tagen deutlich weniger Andrang an Touristen auf dem Trek herrscht als noch vor mehr als 10 Jahren. Schuld daran ist auch die “schlechte Presse” zu Pakistan und der Anschlag in einem der Nanga Parbat Basecamps im Jahre 2013. In den bisherigen zwei Tagen hatten wir noch keinen Gegenverkehr auf der Strecke, in Askole und Jhola waren wir unter uns. Die zwei Gruppen hier im Camp Paiju sind uns schon aus Skardu bekannt. D.h. nach zwei Tagen sehen wir hier in Paiju erstmals wieder Touristen. Paiju - Toiletten Paiju - Camp im Grünen - Blau das Essenszelt, Gelb das Kochzelt 24.06 / Tag 10: Ruhetag Paiju (3400m ü.NN) Schon am frühen Morgen herrscht ein wolkenloser Himmel vor, es wird heute wieder richtig heiß werden. Den heutigen Tag bleiben wir im Camp, ich verzichte auch auf eine Wanderung zur Akklimatisation, die Temperaturen ab 10 Uhr sind einfach schon wieder sehr hoch. Stattdessen funktioniere ich den Vormittag in einen ausgiebigen Reinigungstag um, d.h. zunächst bin ich selbst dran mit der Wäsche und dann die Schmutzwäsche. Der “Analogkäse” aus dem Blasenpflaster in meiner Socke wehrt sich vehement gegen eine Entfernung, aber irgendwann sind doch 95% davon wieder entfernt. Paiju - Erklärung des Unterschieds zwischen Himalaya und Karakorum: im Vordergrund die zackigen Berge des Karakorum, im Hintergrund die weißen runden Berge des Himalaya, auch wenn Letzterer ebenfalls im Karakorum liegt. Mit den Kanadiern und Norwegern starten wir die ersten Berechnungsmethoden des Trinkgeldes für die Begleitmannschaft, da sich ja ab Concordia unsere Gruppe spaltet und dann ein erstes Trinkgeld ansteht. Ein kompliziertes Verfahren, weniger das Trinkgeld, sondern die Bezahlungsmodalitäten von Trägern in Pakistan. So gilt z.B. ein Maultiertreiber als zwei Träger. Gerechnet wird nach Stages, eigentlich Etappenpunkte, die aber nur selten den Tagesetappen entsprechen. Nach einigen Tagen steht den Trägern ein bezahlter freier Tag zu und ein Rückweg ohne Last ist eine halbe Entlohnung. Nach fundierten wissenschaftlichen Methoden und ausgiebigen Gegenkontrollen finden die Norweger und Kanadier zwei Ergebnisse, die sich um mehrere 100% unterscheiden. Mit einem von ihnen hatte ich schon einen Disput, da er dem Jeepfahrer für die Fahrt nach Askole, ohne den Rest der Gruppe zu fragen, mehr als einen Tageslohn als Trinkgeld gegeben hatte. Mein Zitat: »Du liegst im Trinkgeld fast um eine Kommastelle daneben, je nach Tätigkeit sind es 10-15% vom Tageslohn!« Mein Berechnungsverfahren ist da wesentlich einfacher: Ich frage Guide Mussa von der anderen Gruppe, was ein Träger für Concordia Hin und Zurück verdient und nehme davon 10%. Die 10% habe ich aus dem Vorschlag eines Reiseführers Pakistan für Trekkingtouren. Mein Aufwand dazu sind keine 3 Minuten und wenn man dumm genug fragt, merkt der Guide gar nicht den wirklichen Grund der Frage. Paiju - Hühnchen to Go - statt Kühlbox tagtäglich frisch geschlachtet Paiju - Pferde- bzw. Mauleselstall, diese vierbeinigen Transporttiere werden natürlich nicht gegessen Paiju - Blick in Richtung des Baltoro Gletschers - auch von hier ist der 8611m hohe K2 zu sehen Paiju - der 8611m hohe K2 perfekt in Bildmitte hinter einer 5594m hohen Felsnadel versteckt, rechts der Bianche I (6380m)
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