Tag 15: Tilcara - Salta
Die Käsespatzen von gestern sind bestens verdaut, so kann nun heute die Weiterreise beginnen. Zunächst wollen wir nach Humahuaca in der gleichnamigen Quebrada. Auf dem Weg dorthin, durch die
fruchtbare Schlucht von 2400m auf 3000m hinauf bieten sich wieder diese farbenfrohen Ausblicke auf die Bergwelt der Anden.
Wahrzeichen der Stadt ist das Monumento a la Indepedencia, das Unabhängigkeitsdenkmal. Es wurde 1924 errichtet und soll den indianischen Teil der Unabhängigkeit Argentiniens von Spanien
reflektieren.
Da heute Freitag und somit Rentenzahltag ist, können wir hautnah miterleben woher der Begriff “corralon” (Geldpferch) bei den Argentiniern kommt. Wie im Pferch müssen sie sich in
der Bank anstellen, damit sie zu ihrem Geld kommen. Und aus den schlechten Erfahrungen der Peso-Abwertung Anfang Dezember 2001 schaut jeder darauf, sein wohlverdientes Geld so schnell wie möglich in den eigenen
Händen zu halten. Damals wurde aus der 1:1-Beziehung von Peso und Dollar eine “freie” Beziehung, die heute bei ca. 3:1 liegt, d.h. das Geld ist nur noch 1/3 wert.
Die gleiche Strecke geht es zurück in Richtung der Kolonialstadt Salta mit dem Beinamen La Linda (“die Schöne”).
Ob dies auch wahr ist, wird sich in den nächsten Tagen zeigen.
Zuvor statten wir aber noch der Kirche San Francisco de Paula mit ihrem goldverzierten Altar einen Besuch ab. Weiter geht es die Quebrada talwärts in Richtung Süden.
An San Salvador de Jujuy vorbei erreichen wir den Bergregenwald (mal was anderes als der subarktische Regenwald in Patagonien) ca. 60km nördlich von Salta.
Über engste Serpentinen schlängelt sich die alte Verbindungsstraße, der wir den Vorzug gegeben haben, an den Berghängen entlang Richtung Salta hinab. Der dichte Wald wird dabei manchmal von
sattgrünen Wiesen unterbrochen und unsere Reise immer wieder von kleinen Wanderungen im Nieselregen. Diese 2 Stunden leichter Regen werden der einzige “nasse” Niederschlag in den ganzen 4 Wochen Reise
bleiben.
Am späten Nachmittag erreichen wir Salta und beziehen unser Hotel in Zentrumsnähe. Den Abend wollen wir zum Besuch einer Pena nuten, einer für den Nordwesten von Argentinien typischen
Gesangs- und Tanzdarbietung, dem Gegenstück zum Tango im weit entfernten Buenos Aires. Im engen und urigen Lokal kommt auch die Stimmung richtig rüber, kein Vergleich zu manchen “Touri- Vorführungen” von
Folklore überall auf der Welt. Auch das Essen wird das beste Restaurantessen in Argentinien bleiben.
Da ja Penas nie vor 23 Uhr beginnen, wird es spät oder anders ausgedrückt, der
Tag 16: Salta
beginnt gemächlich. Zunächst wollen wir uns vom 350m über der Stadt gelegenen Cerro Bernardo einen Überblick über die Stadt verschaffen.
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