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Versteinertes Blatt im Ischigualasto NP

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Valle de la Luna

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Sphinx im Valle de la Luna

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Submarine durchs Schlüsselloch gesehen

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2 Schlüssellochgucker

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“Der Schuh des Manitu” oder ein ”Flugzeugträger”

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Farbenwelten beim “Pilz” im Valle de la Luna

Tag 20: La Rioja - Ischigualasto NP - Talampaya NP

Gut 200km sind es heute von La Rioja aus bis zu unserem ersten Tagesziel, dem argentinischen Mondtal (Valle de la Luna), das im Ischigualasto Nationalpark in der Provinz San Juan beheimatet ist. Bekannt ist der Park neben seinen geologischen Besonderheiten vor allen für seine Dinosaurierfunde. Diese Fundstellen sind aber für die Öffentlichkeit nicht zugänglich.

Kaum am Parkeingang angekommen heißt es zunächst warten, da man in den Park nur noch mit Führer darf. Nach gut einer Stunde geht es los auf die Rundreise. Da man neuerdings zum UNESCO-Kulturerbe zählt, darf man die Fahrzeuge nur noch an bestimmten Stellen verlassen und darauf passt der Führer auch auf.

Einige Felsformationen sind aus Sandstein entstanden, in denen z.B. Versteinerungen von Farnblättern enthalten sind. Der nächste Halt ist am Ausblick zum Tal, das der Gegend hier den Namen gegeben hat: Das Valle de la Luna. Wie mit Zement bepudert schaut es hier aus.

Ein weiterer Halt ist bei den Boccia- Kugeln. Hier wurden aus dem weichen Sandstein “steinharte” runde Kugeln in Größen bis zu 30cm Durchmesser geformt. Auf dem Weg dorthin ist auch eine wirklich interessante Formation zu sehen, die Sphinx. Fast könnte man Fragen, wer war früher da? Die Monumentalauslegung in Ägypten oder die schätzungsweise 15m-Variante hier.

Übrigens, die kleinen Steine im Bild rechts markieren die Stellen, wie weit man noch hingehen darf.

Diese Markierungen waren aber vor wenigen Tagen am nächsten Aussichtspunkt wirkungslos. Der Submarine oder auch U-Boot genannt. In der Nähe dieser Formation befindet sich ein “Schlüsselloch”, also ein Durchblick, auf einer Seite ca. 20m über Grund. Eine etwas zu neugierige ältere argentinische Dame hatte versucht durchzuklettern und war die 20m tödlich abgestürzt.

Von diesem Schlüsselloch bietet sich ein ausgezeichneter Blick auf die Gesteinsformation “Submarine”, das wirklich einem U-Boot ähnelt.

Nicht weit davon entfernt ist noch eine weitere Formation, von den meisten arglos rechts (der Weg ging ja links vorbei) liegen gelassen von mir aber aufgrund seines Aussehens “Flugzeugträger” genannt. Beim Zeigen der Dias sagte eine meiner Nichten dazu: “Das schaut ja wie der “Schuh des Manitu” aus.”

Ganz andere Farbenwelten zeigen sich beim “Pilz”. Ist der Pilz noch im dezenten felsgrau gehalten, so erstrahlen die hinter ihm liegenden Berge im satten ayers-rock-rot, ein kleiner Vorgeschmack auf den Talampaya Canyon.

Nach Abschluss der Rundfahrt und einem Cafe-Stopp setzen wir die Reise fort zum in der Region La Rioja beheimateten und etwa 80km entfernten Talampaya Regionalpark (manchmal auch Nationalpark genannt).

Der Weg zu unserem Zeltplatz neben dem Rangergebäude verheißt nichts Gutes. Es ist mit einem ausgewachsenen Sandsturm zu rechnen. Und unter diesen Vorzeichen heißt es nun die Zelte aufstellen. Aber mit 6 Mann und/oder Frau und 10 schweren Steinen schaffen wir jedes Zelt ohne größere Verluste.

Da ich ja nur Einzelzelt habe, liegt bei mir im Zelt zur Windsicherheit zwei jeweils 20kg schwere Steine. Da das stürmische Wetter nichts anderes zulässt, verziehen wir uns an die windgeschützte Flanke des Vordachs am Rangergebäude.

Da wir alle auf Stühlen in einer Reihe sitzen, also “tote Hose” ist, und durch die Windböen hervorgerufenes eisernes Schlagen eine trügerische Stimmung erzeugt wird, fühlen wir uns fast wie im Western “12 Uhr mittags” mit Cary Cooper, nur die Zuggleise fehlen. Da der 12 Uhr-Zug einfach nicht kommen will, beschließen wir auf den 16:50 Uhr ab Paddington zu warten, doch auch der versetzt uns, ein weiteres Zeichen für die Unzuverlässigkeit der Eisenbahn.

Gegen Abend hin flaut der Wind vollkommen ab und ich brauche mich doch nicht auf patagonisches Abendessen einstellen (Arm um den Teller legen, Kopf an den Tellerrand legen und schnellstmöglich reinschlürfen, da die Trefferquote umgekehrt proportional zur Essenszeit sein wird).

Der Talampaya ist auch bekannt für seine handgroßen Monsterspinnen, von denen bleibe ich aber diese Nacht noch verschont. Auch wenn die Viecher nicht ganz so vollschlank wie bei den James-Bond-Filmen sind (eher der Claudia Schiffer Typ).

 

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