Je weiter die Sonne aufsteigt, desto niedriger werden die Dampfwolken, somit wäre mal wieder ein physikalisches Gesetz bewiesen.
Was aber jetzt zum Vorschein kommt, steht den vergangenen Dampfwolken in nichts nach: Man sieht die farbenfrohen Ablagerungen der Geysire, woanders auch einen grünen Bach.
An einer anderen Stelle des Geysirfelds besteht die Möglichkeit auf 4320m und bei jetzt schon 0°C ein Bad in den warmen Quellen zu nehmen.
Erst beim genaueren Hinsehen (nicht nur auf die Badenden) erkennt man die faszinierende (Klein-)Welten von El Tatio. Schaut man die weiß-grün-roten Gebilde an, so könnte man fast meinen, es
handelt sich hier um ein Bild vom Satelliten.
Da es bis jetzt noch keine Absperrungen gibt (2 Wochen vor uns gab es hier einen Toten - bei der Wasserfontäne auf dem Bild links unten), kann man mit entsprechender Vorsicht und Rücksicht
diese einmaligen Naturphänomene noch genießen. Die Bilder links sind nur eine kleine Auswahl.
Im Jahre 1920 hatte man erstmals ersucht, die Energie der Geysire zu nutzen. Dieser Versuch blieb aber, wie auch ein weiterer im Jahre 1967, erfolglos. Die vor sich hinrostenden
Gerätschaften kann man auch heute noch sehen.
Nachdem einige von uns ihr Bad abgeschlossen und der Rest seine mitgenommenen Filme verbraucht hat, treten wir langsam die Rückreise an und bekommen bei Tageslicht zu sehen, auf welch
halsbrecherischen Pisten wir hier im Dunkeln heraufgekommen sind.
Dass El Tatio nicht der erste 4000er der Reise ist, macht sich bei uns allen positiv bemerkbar, denn keiner hat das Gefühl, dass wir uns ja eigentlich auf dem Gipfel des Matterhorns
befinden. Den wirklichen “Höhepunkt” der Reise werden wir mit 4560m aber erst morgen am Alto Chorrillo erleben.
Auf der Rückfahrt sticht mir ein weißer Berg inmitten von Vulkanen ins Auge (siehe Bild links), fast wie ein Albino in der Tierwelt.
Dass die Welt hier nicht menschenleer ist, zeigen die Lamas an einem Flusstal auf. Sie gehören wahrscheinlich zu einem nah gelegenen Indiodorf auf 3500m, das auch seine eigene Adobe-Kirche
hat.
Am zeitigen Nachmittag kommen wir wieder in San Pedro an. Den Rest des Nachmittags nutzen wir zum Karten schreiben und zu Kaffeerunden in San Pedro Downtown. Da wir wieder Zeltnacht haben,
dürfen wir heute wieder die hervorragenden Kochkünste unserer Reiseleiterin Sandra genießen.
Mit einem “Sack voller Eindrücke” dürfte heute wohl jeder vollends zufrieden in seinen Schlafsack kriechen und sich langsam damit abfinden, dass wir morgen Chile in Richtung
Argentinien verlassen werden.
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