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Geysirfeld El Tatio (4320m) während des Sonnenaufgangs

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Ob auf 4320m das 3 Minutenei auch 3 Minuten braucht?

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Die Sonne kommt über die Berge und erhellt die Dampfwolken

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Fast wie eine Satellitenaufnahme, aber in Wirklichkeit nur 40cm Abstand zum Objektiv!

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Farben über Farben

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Wasserfontänen

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Weißer “Albino” unter den Bergen in der Nähe von El Tatio

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Lamas auf 3500m in einem Seitental

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Adobe-Kirche auf 3500m

Tag 11: Geysirfeld El Tatio

El Tatio, der “rauchende Großvater” liegt auf 4320m Höhe etwa 100km nördlich von San Pedro. Es ist somit das höchstgelegene Geysirfeld der Welt, “gespeist” vom naheliegenden Vulkan Cerro Tatio.

Da aus physikalischen Gegebenheiten Dampfwolken bei Kälte deutlich höher sind, müssen wir heute schon um 3:30 Uhr nachts aufstehen, um rechtzeitig beim Schauspiel anzukommen.

Über halsbrecherische Pisten geht es mit einer einheimischen Agentur gut 2 1/2 Stunden die 2200 Höhenmeter hinauf, meist zwar auf Schotterpisten, manchmal aber auch frei Schnauze.

Oben angekommen, die Sonne ist noch nicht aufgegangen, dampfen die Geysire bis zu 50m hoch, nur die Luft selbst ist eiskalt. Gerade mal -14°C zeigt das Thermometer, sodass ich vorher fast alle Sachen zum Anziehen aus dem Rucksack brauche (vielleicht etwas übertrieben).

Im heißen Wasser kocht unser Guide schon mal die (Hühner-)Eier für das Frühstück. Währenddessen schickt sich die Sonne an, über die Bergspitzen zu kommen. Kaum ist sie drüber, so spiegelt sie sich in den aufsteigenden Dämpfen der Geysire (siehe Bild links und unten).

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Dampfige Welten sonnenstrahlendurchströmt

Je weiter die Sonne aufsteigt, desto niedriger werden die Dampfwolken, somit wäre mal wieder ein physikalisches Gesetz bewiesen.

Was aber jetzt zum Vorschein kommt, steht den vergangenen Dampfwolken in nichts nach: Man sieht die farbenfrohen Ablagerungen der Geysire, woanders auch einen grünen Bach.

An einer anderen Stelle des Geysirfelds besteht die Möglichkeit auf 4320m und bei jetzt schon 0°C ein Bad in den warmen Quellen zu nehmen.

Erst beim genaueren Hinsehen (nicht nur auf die Badenden) erkennt man die faszinierende (Klein-)Welten von El Tatio. Schaut man die weiß-grün-roten Gebilde an, so könnte man fast meinen, es handelt sich hier um ein Bild vom Satelliten.

Da es bis jetzt noch keine Absperrungen gibt (2 Wochen vor uns gab es hier einen Toten - bei der Wasserfontäne auf dem Bild links unten), kann man mit entsprechender Vorsicht und Rücksicht diese einmaligen Naturphänomene noch genießen. Die Bilder links sind nur eine kleine Auswahl.

Im Jahre 1920 hatte man erstmals ersucht, die Energie der Geysire zu nutzen. Dieser Versuch blieb aber, wie auch ein weiterer im Jahre 1967, erfolglos. Die vor sich hinrostenden Gerätschaften kann man auch heute noch sehen.

Nachdem einige von uns ihr Bad abgeschlossen und der Rest seine mitgenommenen Filme verbraucht hat, treten wir langsam die Rückreise an und bekommen bei Tageslicht zu sehen, auf welch halsbrecherischen Pisten wir hier im Dunkeln heraufgekommen sind.

Dass El Tatio nicht der erste 4000er der Reise ist, macht sich bei uns allen positiv bemerkbar, denn keiner hat das Gefühl, dass wir uns ja eigentlich auf dem Gipfel des Matterhorns befinden. Den wirklichen “Höhepunkt” der Reise werden wir mit 4560m aber erst morgen am Alto Chorrillo erleben.

Auf der Rückfahrt sticht mir ein weißer Berg inmitten von Vulkanen ins Auge (siehe Bild links), fast wie ein Albino in der Tierwelt.

Dass die Welt hier nicht menschenleer ist, zeigen die Lamas an einem Flusstal auf. Sie gehören wahrscheinlich zu einem nah gelegenen Indiodorf auf 3500m, das auch seine eigene Adobe-Kirche hat.

Am zeitigen Nachmittag kommen wir wieder in San Pedro an. Den Rest des Nachmittags nutzen wir zum Karten schreiben und zu Kaffeerunden in San Pedro Downtown. Da wir wieder Zeltnacht haben, dürfen wir heute wieder die hervorragenden Kochkünste unserer Reiseleiterin Sandra genießen.

Mit einem “Sack voller Eindrücke” dürfte heute wohl jeder vollends zufrieden in seinen Schlafsack kriechen und sich langsam damit abfinden, dass wir morgen Chile in Richtung Argentinien verlassen werden.

 

 

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